«Ein dunkler Rand einer Aureole» 
2025, Sonic Matter, Walcheturm, Zürich
Martina Buzzi, Kreation
Axel Kolb, Produktion  
Monika Stalder, Gesang

 „Ein Drama intimer Geometrie, oder zu sagen, “the butter won't melt in your mouth“- das ist DAS WHIP!“
“Was ist das denn?! Ich verstehe nichts!”
“die Lumpensammlerin spielt immer eine Doppelrolle  die eine Linie zieht, deren Relevanz nur davon abhängt, dass sie fragmentierte Überreste sammelt, die nicht als Eigentum, sondern als struktureller Mangel und als die ihr eigene Form erscheinen.”
“Was wir tun, ist nur das Abbild dessen, was wir gerne tun würden. Darum haben wir uns entschieden, uns auf Grundtöne und Shepards tonales Trampeln zu verlassen, um alle Strukturen für das Auge zu öffnen. Kurze Intervalle und metrische Muster, die zusammenbrechen bevor sie stattfinden können. Wir wollten, dass die Form durch permanente Veränderungen in der Textur und ständige Umstrukturierungen des Materials bestraft wird, in dem melodische Überreste den üblichen groß angelegten formalen Prozessen untergeordnet bleiben.“
„Nein, der „echte“ Zusammenbruch von Ockeghems „Originalwerk“, als Relikt einer längst verworfenen Anrufung, muss geometrisches Drama genannt werden! Denn die Form, die dieses Kyrie hat, ist eine Anrufung der Barmherzigkeit Gottes. Aber offenbar kann Gott aufgrund Probleme himmlischer Hierarchien und daraus resultierender Probleme unmöglicher Übermittlungen nicht direkt antworten, denn jedes Wort würde ihn verraten.”
„Nach den Vorstellungen der Theologen muss man zu dem Schluss kommen, dass Gott die meisten Menschen nur geschaffen hat, um die Hölle zu überfüllen.“
„Die Funktion von DAS WHIP besteht im Knall. Das heißt, es besteht, ähnlich wie Lärm, aus einer großen Anzahl zufällig auftretender, unharmonischer Grundtöne.”
“Und „Masochismus“ ist dann, zumindest in seiner vormodernen Geschichte, als Praxis ästhetischer Verkörperung, die vielleicht paradoxerweise, auf einer Negation und einem Rückzug aus der eschatologischen Zeitlichkeit beruht. Anstelle einer Orientierung an absoluter Erfüllung oder ihrem teleologischen Gegenstück in modernen Diskursen über „normale Sexualität“ kultiviert die Figur des „religiösen Masochisten“ eine ästhetisch erfahrbare, sinnliche, emotionale und imaginative Beziehung zu Materie und Form, die die lineare Struktur der Zeit in Arrangements verzögerter Befriedigung und in rhythmische Muster sinnlicher und affektiver Intensität verwandelt.“